Rolf – Ein Brocki-Kunde erzählt

Es braucht Geduld für besondere Funde

Wer Rolf begegnet, merkt schnell: Hier spricht ein Mensch mit Geschichten. Geschichten von Begegnungen, von Reisen – und von ganz besonderen Funden. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2021 hat Rolf Zeit für das, was ihn schon sein Leben lang begeistert: Wandern, Reisen und Brockenhäuser. Und manchmal lässt sich alles wunderbar kombinieren.

Aufgewachsen in Urdorf bei Zürich, zog Rolf als Teenager mit seiner Familie in die Stadt – sein Vater bekam eine Stelle als Tramfahrer. Schon als Kind war Rolf neugierig, bastelte gerne und nahm technische Geräte auseinander, um sie zu reparieren. «Manchmal lief das Radio danach wieder, manchmal gar nicht mehr», sagt er schmunzelnd. Diese Neugier blieb ihm erhalten – und führte ihn früh auf Flohmärkte wie den Bürkliplatz, damals noch eine echte Wundertüte. Leider gibt es weniger und eher kleinere Flohmärkte als noch vor 30 Jahren. Heute, meint Rolf, sei der Überraschungseffekt dadurch seltener geworden. Doch genau das reizt ihn: das
Unerwartete, das Besondere.

Beruflich war Rolf ein echter Allrounder. Vom Chasseur im Hotel Baur au Lac, wo er mit 16 Jahren seine ersten Berufserfahrungen sammelte, über den Verkaufslehrabschluss bei Migros bis zum Kino-Kiosk war er vielseitig begeistert, bevor er 1987 selbst Tramfahrer bei der VBZ wurde. Fast 35 Jahre lang fuhr er mit Leidenschaft durch Zürich. «Ich würde es wieder genauso machen», sagt er. Trotz Schichtarbeit und zunehmendem Verkehr blieb er dem Beruf
treu – bis zur Frühpensionierung mit 58 Jahren. «Gegen Ende wurde der Verkehr besonders anspruchsvoll, als die ersten E-Trottinetts aufkamen und der Blick von Fussgängern eher auf dem Handy als auf den Strassenverkehr lag», meint Rolf.

Heute ist Rolf immer noch fast täglich unterwegs, jedoch nicht nur mit ÖV, sondern auch zu Fuss. Besonders gerne auf der Rigi, seinem «zweiten Zuhause», das er wohl schon über 180 Mal bestiegen hat. Und wenn er gerade nicht wandert, besucht er die brocki.ch-Filiale in Zürich. Oft gleich am Morgen, manchmal auch nachmittags auf dem Heimweg. «Ich starte wirklich gerne mit einem Brocki-Besuch in den Tag», erzählt er. Dort kennt man ihn längst. Er bringt ab und wann auch Gipfeli fürs Team, trinkt einen Kaffee und plaudert mit den Mitarbeitenden. «Die Atmosphäre ist herzlich, die Artikel sind schön präsentiert – besonders zur Weihnachtszeit oder zu anderen anstehenden Events», sagt er und ergänzt: «Das Brockenhaus hat Charakter.»

Rolf liebt nach wie vor technische Gegenstände, interessiert sich für deren Aufbau und repariert auch immer noch gerne Lautsprecher und Radios. Besonders Freude hat er daher an einem kürzlichen Fund, zwei amerikanischen JBL-Lautsprechern, die bestimmt schon 40 Jahre alt sind. Darauf sitzen derzeit in seinem Zuhause
zwei besondere Teddybären, welche ihn an das Tramfahren erinnern. Es gab in Zürich mal eine Teddybären-Aktion, da war an jeder Strassenecke solch ein Bär zu sehen. Die zwei Bären aus der Brocki hatten ihn schon länger angelächelt, da musste er sie einfach kaufen, meinte er. Nebst dem findet er bei brocki.ch auch ab und wann eine passende Küchenmaschine, eine CD, eine Schallplatte oder Wanderausrüstung.

Seine Wohnung verändert sich immer wieder dank der Fundstücke, die er nicht gesucht, sondern entdeckt hat. «Es braucht Geduld», sagt er. «Man findet nicht bei jedem Besuch etwas. Aber wenn, dann ist es etwas Besonderes, jedenfalls für mich – kleine Schätze mit Geschichte eben.» Er zeigt seine Smartwatch am Handgelenk, welche ihn täglich begleitet, er habe die Uhr vor zwei Jahren bei brocki.ch gefunden und erfreut sich jeden Tag daran. Auch Reisekoffer und Taschen hat er schon gefunden.

Auch auf Reisen bleibt Rolf seiner Leidenschaft treu. Ob in Japan, Laos, Brasilien oder Kanada – Secondhand ist überall ein Thema. Er besucht die Flohmärkte und Secondhand-Häuser im Ausland und lässt sich inspirieren: «Man sieht, was die Menschen bewegt, was sie lieben und was sie loslassen.» Und wenn er etwas nicht mehr braucht, spendet er es gerne weiter. Eine gute Bekannte von ihm, Cathy, holt die Sachen gerne bei ihm ab und bestückt damit ihren Stand an Flohmärkten, so schliesst sich der Kreis, meint Rolf. Für Rolf sind Brockenhäuser mehr als Verkaufsstellen. Sie sind Orte der Begegnung, der Geschichten – von Dingen und Menschen. «Ich höre gerne zu und nehme etwas mit», sagt er. Und genau das macht ihn zu einem ganz besonderen Stammkunden.