Secondhand Einkaufen ist ein Lebensstil, welchen Manuela lebt, seit Sie 18 Jahre ist

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Secondhand einzukaufen?

Es ist ein Lebensstil, welchen ich lebe, seit ich 18 Jahre alt bin. Es geht darum, die Individualität zu leben und dabei auch noch Geld zu sparen. Es macht mich immer wieder stolz, wenn ich sagen kann, dass ich einen schönen Artikel in der Brocki gefunden habe. Irgendwann habe ich herausgefunden, dass es nicht einzig darum geht, den Gegenstand zu besitzen, sondern ihn zu würdigen und ein «neues Leben» zu schenken.

Wie lange kennen Sie die Heilsarmee brocki.ch schon?

Seit ich 24 Jahre alt bin, stöbere ich im Schnitt alle zwei Wochen in einer Brocki der Heilsarmee.

Was macht die brocki.ch in Wöschnau zu Ihrer Lieblings-Brocki?

Die Brocki ist mein zweites Wohnzimmer, mein Naherholungsgebiet zum Abschalten. Ich schnappe mir einen Einkaufswagen, lasse mir einen Kaffee raus und flaniere dann mindestens für zwei Stunden durch die Gänge. Ausserdem ist das Team nett, es ist familiär und durch meine langjährigen Besuche sind hier Bekanntschaften unter «gleichgesinnten» Kunden entstanden.

Besuchen Sie auch andere Filialen der Heilsarmee brocki.ch?

Ja, ich kenne fast alle Filialen der Heilsarmee brocki.ch. Ich liebes es Brocki-Touren zu machen und dabei gleich mehrere Brockis nacheinander zu besuchen. Die brocki.ch in Einigen im Chalet-Stil finde ich z. B. ein absolutes Bijou und liegt auf dem Weg zu meiner Schwester, die in Frutigen lebt. Die Brockis in Frauenfeld, Wila, Wetzikon und Zürich stehen mit meiner in Winterthur lebenden Freundin oft auf dem Programm.

Ich mag die Filialen der Heilsarmee brocki.ch, weil alle einen gewissen Standard haben, sauber und ordentlich sind.

Mit wem besuchen Sie die Brocki?

Das ist unterschiedlich. Mal mit meinen pensionierten Eltern, um was Neues zu erleben und unter die Leute zu kommen. Dann mit einer meiner Töchter, die als Teenager viel für ihr kleines Budget bekommt oder ich stöbere mit einer Freundin oder Kundin. Meist komme ich aber allein, da kann ich am besten abschalten.

Was kaufen Sie am liebsten bei uns ein und wie oft besuchen Sie uns?

Eigentlich alles was «Frau» braucht. Am meisten Zeit verbringe ich in der Bekleidungsabteilung. Als selbständige, dipl. Raumgestalterin bei Wohnsymphonie, finde ich auch immer wieder tolle Stücke für meine Kunden. Ich habe Suchaufträge aus dem ganzen Bekanntenkreis. z. B. überrasche ich gelegentlich meine 80-jährige Mutter mit einem neuen Kleidungsstück, meinen Vater mit einem Geschichtsbuch, meine Töchter und Freundinnen mit allerlei Mitbringsel. Wenn ich was Passendes entdecke, kann ich es nicht sein lassen und freue mich, damit eine Freude zu machen. Mein «armer Mann» seufzt allerdings, wenn ich wieder mit einer neuen Lampe zum Montieren nach Hause komme, aber er hat sich daran gewöhnt.

Spenden Sie uns auch Waren? Und was?

Ja, ich spende regelmässig Waren. Ich animiere auch meine Kundschaft zum Spenden. Als dipl. Raumgestalterin mache ich immer wieder die Erfahrung, dass es schwer fällt loszulassen. «Es hat ja mal so viel gekostet» oder «das war ein Geschenk». Ist der «Balast» weg, fühlen sie sich wortwörtlich erleichtert. Zudem fällt es viel leichter, Waren zu spenden, wenn sie wissen, dass jemand anderem damit eine Freude gemacht werden kann und der Erlös an eine gemeinnützige Institution geht.

Welcher Brocki-Schatz von der brocki.ch in Wöschnau bereitet Ihnen am meisten Freude?

Unzählige! Ich könnte eine Hausführung machen! Ich habe mir, kurz bevor die Brocki Wöschnau vor über zehn Jahren gebrannt hat, ein Bild gekauft. Es ist eine Art Werbeplakat mit einem Blumengemälde, nur skizziert und zugleich zart. Ich bin zuvor unzählige Male an diesem Bild vorbeigegangen, konnte mich aber nie entscheiden, es zu kaufen. Eine Woche vor dem Brand war es reduziert und ich beschloss, dass es also zu mir kommen soll. Ich war im Nachhinein so froh, dass ich es vor dem Brand gerettet habe. Deswegen bedeutet es mir bis heute besonders viel.

Unser Slogan lautet «Secondhand macht glücklich». Inwiefern macht Sie Secondhand glücklich?

Ich habe einen «Herzhüpfer», wenn ich was Tolles entdecke.

Wie wichtig ist Ihnen der ökologische Gedanke beim Einkaufen in Brockis?

Sehr wichtig. Viele von uns leben in einer Wegwerfgesellschaft; mit einem Einkauf in der Brocki kann man dem entgegenwirken. Wenn ich etwas Neues brauche, schaue ich immer zuerst, ob ich den Artikel Secondhand finde. Ich führe deshalb auch einen Einkaufszettel, dieser ist bei meinen Brocki-Besuchen natürlich immer dabei. Auch in der Brocki kann eine Einkaufsliste tatsächlich sehr praktisch sein.

Wieso sollte man Ihrer Meinung nach mehr Secondhand Einkaufen?

Weil Secondhand ein individuelles Wohnen ermöglicht. Gerade für mich als dipl. Raumgestalterin ist der Mix aus neuen und alten Gegenständen viel spannender, als wenn alles aus einem Guss, also wie aus dem Wohnkatalog erscheint. Artikel aus der Brocki tragen immer eine Geschichte mit sich. Wenn man dann selbst ein Möbel noch restauriert, wird es zum Eigenen und zur eigenen Geschichte. Man gibt dem Möbel sozusagen eine neue Seele. Schönes Wohnen ist keine Preisfrage, es braucht lediglich etwas Kreativität und Vorstellungskraft.